1980: “Die Althofdrachen” erblicken das Licht der Welt

Mike Harker fliegt 1973 als erster Drachenflieger von der Zugspitze

Nachdem Mike Harker am 10.04.1973 als erster Drachenflieger von der Zugspitze geflogen war und damit zum Missionar für die Drachenfliegerei in Europa wurde, breitete sich dieser Sport als „letzte Grenze der Freiheit“ unaufhaltbar aus. Auch im nördlichen Schwarzwald suchte man nach passenden Geländen – und fand sie.

 Sportgemeinschaft “Die Althofdrachen” erblickt 1980 das Licht der Welt

1977 wurde der DCL Loffenau gegründet und 1980 kam Althof dazu. Manfred Vogel entdeckte ein Segelfluggelände, das vor dem II. Weltkrieg in Betrieb war, am „Alten Hof“ bei Bernbach neu; mit ein paar Gleichgesinnten (Dieter Kaiser, Willy Schrafft, Herwart Bingemer, Karl Wiildemann, Peter Seip, Walter Frank, Fritz Frey, Paul Kröning) wurden „Die Althofdrachen“ als Sportgemeinschaft gegründet. In Eigenarbeit und mit Spenden lokaler Gönner wurde die „alte“ Rampe am Tannschach 160 m über der Landewiese errichtet.

„apres – Fly“ bei den Althofdrachen

Bald gesellten sich zu den Clubmitgliedern auch Gäste aus nah und fern – sie kamen zum Fliegen und zum „apres – Fly“, denn Kameradschaft und Geselligkeit wurden in Althof schon immer groß geschrieben; lange Jahre gab es dann auch einen Drachenflieger-Stammtisch.

Neuer Anfang im Herbst 1981

Doch bald stellten sich vereinsintere Schwierigkeiten ein, nicht zuletzt wegen der Rampe, die an die Piloten hohe Ansprüche beim Starten stellte. Die Probleme eskalierten derart, daß der Verein kurz vor der Auflösung stand. Einigen wenigen Getreuen ist es zu verdanken, daß im Herbst 1981 ein neuer Anfang gewagt wurde: die Fliegergemeinschaft „Althof-Drachen“ wurde beim Amtsgericht Calw als „Die Althofdrachen e.V.“ eingetragen und eine neue höhere Rampe wurde geplant. Dies bei einem Startkapital von 45,50 DM.

Der 1. Vereinsvorstand „Der Althofdrachen“ war Manfred Vogel

Rampen-Neubauprojekt 1982

Das Rampen-Neubauprojekt wurde systematisch weiter verfolgt: mit der staatlichen Forstverwaltung, mit Ortschaftsrat, der Gemeinde und dem Regierungspräsidium Karlsruhe führten zu der ersehnten Gelände- und Baugenehmigung für die „neue Rampe“, 210 m über der Landewiese. Spendenaufrufe an die Mitglieder folgten – bei nur 30 Mitgliedern war es nicht leicht, die erforderlichen Mitteln zu beschaffen.

Durch großzügige Sach- und Geldspenden machten den Bau der neuen Rampe möglich.

Der Architekt Richard Morlock, den Althofdrachen von Anfang an freundschaftlich verbunden, erledigte Planung und Statik. Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzierten Material- und Baukosten; das Vereinskonto wurde weder überzogen noch wurde ein Kredit aufgenommen.

In diese Epoche fällt auch der Entwurf unseres bis heute verwendeten Vereinseinsemblems von Klaus (Bobby) Szencer das das Drachenfliegen am Tannschach symbolisiert.

1983 Übergabe der „neuen“ Althof-Startrampe

Im Mai war es dann endlich so weit: Bürgermeister Robert Traub, Bad Herrenalb, übergab die „neue“ Althof-Startrampe feierlich ihrer Bestimmung: der erste Flug fand statt und es wurde gefeiert – das sogenannte „Seefest“ auf der durch die anhaltende Regenfälle der Vortage völlig überflutete Landewiese.

1. Bärenpokal-Wettbewerb 1983

Ende August 1983 fand auch der 1. Bärenpokal-Wettbewerb in Althof statt: Thomas Nagel aus Stutensee wurde 1. Bärenpokal-Sieger und Clubmeister 1983. Zu diesem „jungen“ Wettbewerb strömten bereits 1000 Zuschauer nach Althof!

Der befreundete Drachenfliegerverein d’Ikarus Schwoba aus Wildberg veranstaltete seine Clubmeisterschaft im November ebenfalls in Althof.

Sommer 1983 – Uli Blumenthal fliegt 6½ Stunden am Stück

Uli Blumenthal stellt einen Rekord über 6 ½ Stunden Flugzeit auf – Start und Landung in Althof.

Dezember 1983 – Nikolausfliegen der Althofdrachen in der Tagesschau

Erstmals gibt es in Althof ein Nikolausfliegen, von dem die Tagesschau der ARD berichtet, dass der Nikolaus „den Vogel abgeschossen hatte“, denn er kommt mit einem „Flugdrachen“ herabgeschwebt, um anschließend die Kinder des lokalen Kindergartens und der Gäste zu beschenken.

 

Text: Werner Fleck